Jahres und Tätigkeitsbericht 2022

Das körperliche und seelische Wohl von Kindern und Jugendlichen in der Grafschaft Bentheim liegt der Heinrichs-Rammelkamp-Stiftung am Herzen. Auch im vergangenen Jahr hat die Stiftung wieder unterschiedliche Projekte gefördert, die sich für schwerkranke oder psychisch beeinträchtigte junge Menschen einsetzen.

Erneut unterstützte die Heinrichs-Rammelkamp-Stiftung den Bunten Kreis der Euregio Klinik Nordhorn. „Bereits zum zweiten Mal förderten wir eine Stelle im Bereich der Frühen Hilfen im Kinderkrankenhaus“, so Fredy Fricke, Vorstandsvorsitzender der Stiftung. Die Frühen Hilfen bieten jungen Eltern Unterstützung bei der Pflege der Neugeborenen und helfen vor allem Familien in schwierigen Situationen mit Hausbesuchen. Mit den Fördergeldern soll eine weitere Krankenschwester speziell für diesen Bereich eingesetzt werden. Die erste Krankenschwester, deren Arbeit die Stiftung gefördert hat, wurde inzwischen fest von der Kinderklinik übernommen. Der Bedarf an Hilfe ist weiter gestiegen. Mit der zweiten Stelle will die Kinderklinik das Angebot ausweiten, damit mehr junge Familien in der schwierigen ersten Lebensphase ihrer Kinder unterstützt werden.

Über die langjährige Partnerschaft mit dem Kinderschutzbund der Grafschaft Bentheim gingen auch im Jahr 2022 wieder Fördergelder an verschiedene Projekte zum psychischen Wohl von Kindern und Jugendlichen. Vor allem wurde dabei das Projekt Im Blick gefördert, das Hilfe für Kinder von psychisch- oder suchtkranken Eltern anbietet und diese mit psychologisch begleiteten Aktionen in ihrem emotionalen Ausdrucksvermögen stärkt. „Die Kinder sollen lernen über ihre Probleme zu sprechen und können in Gruppenangeboten mit anderen Kindern in ähnlicher Lage ihr Selbstwertgefühl stärken“, erklärt Gerhard Bergfeld, zweiter Vorsitzender der Stiftung. Ziel des Projektes ist es, die Kinder von ihrer Familiensituation zu entlasten. Viele von ihnen befinden sich in Situationen, in denen sie nicht altersgerechte Verantwortung übernehmen müssen. Neben Gruppenaktionen mit den Kindern arbeitet das Projekt auch gezielt mit den betroffenen Familien, um die Bindungen und Kommunikation zwischen den Familienmitgliedern zu fördern und die Eltern für die Situation ihrer Kinder zu sensibilisieren.

„Ganz besonders freut es uns, dass das Musikprojekt Ein neuer Tag beginnt in 2022 weiter fortgeführt wurde“, erzählt Markus Kirschner, Mitglied des Stiftungsvorstands. „Nachdem in den Corona-Jahren zwangsweise viele Programmpunkte, wie die Abschlusskonzerte, nicht stattfinden konnten, haben die Kinder im vergangenen Jahr hier einiges nachgeholt.“ Das Projekt bietet schwerkranken Jugendlichen die Möglichkeit, sich über Musik und Tanz künstlerisch auszudrücken. Dabei erleben sie Normalität in ihrem ansonsten schwierigen Alltag. Die öffentlichen Auftritte stärken zudem das Selbstbewusstsein der Jugendlichen. Auch die Familienangehörigen können sich über das Projekt miteinander vernetzen und sich gegenseitig Unterstützung geben. Aus diesem Grund wurde die Förderung des Projekts mit 20.000 Euro fortgeführt.

Für den Betrieb des Eltern Cafés KrümeliNOH, gingen zudem 6.000 Euro  an den Sozialdienst katholischer Frauen. Dieses Café soll eine Anlaufstelle für Schwangere sein, die sich in schwierigen Verhältnissen befinden, sehr jung sind, oder deren ungeborene Kinder eine belastende medizinische Diagnose erhalten haben. „Das Café ist eine erste Anlaufstelle für Eltern, die bei Bedarf professionelle Hilfe im medizinischen, sozialen oder psychologischen Bereich vermittelt“, so Werner Bergfried, Gründungsmitglied der Stiftung. „Ziel ist es, den Betroffenen die Hilfe und Beratung zukommen zu lassen, die sie für ihren individuellen Fall benötigen und gleichzeitig eine weitere Austauschmöglichkeit zu bieten.“

Des Weiteren gingen 2.000 Euro an die Schatzinsel, eine Pflegeeinrichtung, in der schwerkranke Kinder und Jugendliche in einer Wohngruppe mit drei Plätzen untergebracht werden. Das Haus bietet sowohl Übergangspflege, also auch längerfristige Pflegelösungen für Familien an, deren Kinder nicht zu Hause betreut werden können. Vorstandsmitglied Norbert Eppinger weiß, wie wichtig es für die kranken Kinder ist, ihr seelisches Gleichgewicht zu stärken: „Mit unseren Fördergeldern haben wir erneut die Ausstattung eines Snoozelraums finanziert, in dem die Kinder entspannen können.“

Mit einem Hilfegesuch wandte sich die Notfallseelsorge an die Stiftung . Bei Einsätzen, in denen Kinder involviert sind, fühlen sich die Notfallseelsorger bisher nicht optimal ausgestattet. Werner Bergfried kennt sich als Pastor im Bereich der Notfallseelsorge bestens aus. Er bestätigt, Notfallseelsorger leisten tolle Arbeit in der Trauerbegleitung für Kinder. Mit unserer Spende von 3.000 Euro können die Notfallseelsorger kindgerecht ausgestattete Notfalltaschen beschaffen.

Ein neues Förderprojekt in 2022 war die Bunte Bande des Fußballvereins SV Vorwärts Nordhorn e.V. Hierbei handelt es sich um eine Gruppe in der Kinder mit geistigen und körperlichen Behinderungen gemeinsam Fußball spielen können. Aktuell spielen hier regelmäßig zwischen 30 und 35 Kinder und lernen dabei Sozialkompetenzen durch das Gemeinschaftsgefühl des Mannschaftssports kennen. Damit die Kinder sich wie eine richtige Fußballmannschaft fühlen können, brauchte der Verein nicht nur passende Trikots, sondern auch Sicherheitsausrüstung wie Schienbeinschoner und Fußballschuhe für sicheren Halt auf dem Rasen. Da die eigenen Mittel des Vereins dafür nicht reichten, hat die Heinrichs-Rammelkamp-Stiftung die Bunte Bande mit 1.500 Euro unterstützt.

„Unsere Förderprojekte im Jahr 2022 waren vielseitig und haben gezeigt, wie viel die Grafschaft Bentheim für das Wohl von Kindern und Jugendlichen auf die Beine stellen kann“ zeigt sich Gerhard Bergfeld zufrieden. Der gesamte Stiftungsvorstand freut sich darauf, auch im Jahr 2023 wieder neue Aktionen unterstützen zu dürfen und ist offen für neue Vorschläge. Interessierte Institutionen und Vereine können gerne über die Website Kontakt zur Stiftung aufnehmen: https://www.heinrichs-rammelkamp-stiftung.de/vorstand.html  und uns ihren Wunsch nach Begleitung bei Projekten und Maßnahmen vorstellen.